Porsche Norwegen: ein Land unter Strom

Norwegen: ein Land unter Strom

Destination Charging
Lesedauer: 8 min
25.10.2021

Norwegen ist einer der weltweiten Vorreiter im Bereich der E-Mobilität. Mehr als die Hälfte der in 2020 dort neu zugelassenen Fahrzeuge hatten einen rein elektrischen Antrieb. Neben modernem Design und innovativer Technik wünschen sich norwegische Kunden auch Fahrzeuge, die eine hohe Reichweite und ausreichend Platz für die Familie bieten. Beste Voraussetzungen für den Porsche Taycan und den neuen Porsche Taycan Cross Turismo.

Der Norweger Erling Henningstad liebt schnelle und dynamische Autos mit einem guten Fahrverhalten. Und er weiß schon seit vielen Jahren, dass man dafür nicht unbedingt einen Verbrennungsmotor braucht. Bereits 2012 kaufte der IT-Unternehmer aus der Nähe von Oslo sein erstes Elektroauto, und rund 250.000 km später kennt er den neuen Antrieb in­ und auswendig. Beim Gespräch mit Henningstad wird klar: Der norwegische Porsche-Kunde begeistert sich für Technik und erforscht akribisch jeden Aspekt seines Autos.

Als Porsche 2018 die Reservierungsliste für ein damals noch „Mission E“ genanntes Fahrzeug eröffnete, musste er darum auch nicht lange nachdenken – und unterschrieb als einer der ersten Kunden in Norwegen die Bestellung für ein Auto, von dem er nur eine Skizze und die wesentlichen technischen Daten kannte. „Ich habe immer davon geträumt, einen Porsche zu besitzen“, berichtet Henningstad. „Und als ein Elektromodell verfügbar wurde, konnte dieser Traum endlich wahr werden. Ich wusste: Das wird mein Wagen.“

Seit Juli 2020 ist Erling Henningstad Besitzer eines Porsche Taycan 4S Performance Plus. „Der Taycan 4S bietet eine Menge für sein Geld“, findet der 59-jährige Softwareexperte. Bei der Ausstattung hat er sich für eine große Batterie mit 93 kWh Kapazität (Taycan 4S: CO₂-Emissionen* kombiniert (NEFZ) 0 g/km, CO₂ Emissionen* kombiniert (WLTP) 0 g/km, Stromverbrauch* kombiniert (NEFZ) 27,0 – 26,2 kWh/100 km, Stromverbrauch* kombiniert (WLTP) 26,0 – 21,0 kWh/100 km, elektrische Reichweite kombiniert (WLTP) 335 – 464 km), ein 150 kW Gleichstrom ­Ladegerät, eine Wärmepumpe, einen Abstandsregeltempomaten „Adaptive Cruise Control“ (ACC) und Rundumsicht entschieden. Sein Lieblingsfeature ist die Batterietemperaturanzeige, die sowohl für das Laden als auch für die Leistung wichtig ist. „Nur wenige Autos bieten das“, sagt er. „Aber gerade bei unterschiedlicher Nutzung und wechselnden Jahreszeiten ist diese Anzeige sehr nützlich.“

Beeindruckende Ladegeschwindigkeit

Positiv überrascht war Henningstad von der Reichweite seines elektrisch angetriebenen Porsche: „Sowohl im Sommer als auch im Winter war sie absolut ausreichend – und ich bin meinen Taycan immerhin bei Temperaturen von bis zu minus 30 Grad gefahren“, so Henningstad. Reichweitenangst – auf Norwegisch „Rekkeviddeangst“ – ist für ihn jedenfalls kein Thema. „Auch der gefürchtete Battery Drain ist beim Taycan kein Problem – anders als bei anderen Elektroautos, die bei einem längeren Stillstand merklich Ladung verlieren“, sagt er.

Die Ladegeschwindigkeit hat den Porsche­Fan ebenfalls beeindruckt: An einer Schnellladesäule mit 350 kW Leistung war die Batterie nach zehn Minuten halb voll geladen. „Das kommt zeitlich schon in die Nähe von Autos mit fossilen Brennstoffen“, kommentiert Henningstad zufrieden.

Dass Henningstad kaum noch einen Unterschied zwischen seinem Taycan und einem konventionell angetriebenen Fahrzeug feststellen kann, liegt auch an der intensiven Förderung der E­-Mobilität in Norwegen. Landesweit gibt es dort fast 19.000 öffentliche Ladesäulen, sodass E­Auto­fahrer auf fast sämtlichen Hauptverkehrsstraßen alle 50 km mindestens zwei Schnellladesäulen vorfinden. Pro 100.000 Einwohner gibt es in Norwegen mehr als 350 Ladestationen, womit das Land hinter den Niederlanden (386) auf dem zweiten Platz in Europa liegt. Deutschland kommt auf rund 54 Ladesäulen pro 100.000 Einwohner. Nicht nur die exzellente Ladeinfrastruktur spricht für den Umstieg auf E­Mobilität, auch die Kosten pro km sind ein Argument: Der größte Teil des norwegischen Stroms stammt aus Wasserkraft, weswegen der Ökostrom dort billiger als fossile Brennstoffe wie Benzin und Diesel ist.

Neben einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur und günstigen Strompreisen profitieren die Fahrer von E-Autos in Norwegen auch von verschiedenen staatlichen Anreizen. So entfällt beispielsweise die Mehrwertsteuer in Höhe von 25 Prozent, wenn ein Kunde sich für ein Elektrofahrzeug entscheidet. Außerdem werden keine emissions­- und gewichtsabhängigen Extrasteuern wie bei Autos mit fossilen Antrieben er­hoben. Zu den finanziellen Vorteilen kommen weitere Vergünstigungen im Straßenverkehr: E­-Fahrzeuge dürfen zum Beispiel die städtischen Busspuren nutzen – ein unschätzbarer Vorteil in der Rushhour. Und sie dürfen an vielen Orten kostenlos parken.

Preiswerte Energie: Dank Wasserkraft ist Ökostrom in Norwegen billiger als Benzin und Diesel.

Ab 2025 nur noch emissionsfreie Neuwagen

Die Begeisterung für elektrisch betriebene Autos reicht in Norwegen weit zurück. Bereits in den 1970-er­ Jahren begann das Unternehmen Strømmen Verksted mit Elektrofahrzeugen zu experimentieren. Später entwickelte ABB Battery Drives einen Antriebsstrang, der 1989 versuchsweise im VW Golf Citystromer eingesetzt wurde. Von 1990 bis 1999 folgte eine Reihe von Straßentests, darunter war beispielsweise der Ford Think. Die intensive staatliche Förderung der E-Mobilität in Norwegen begann vor etwas mehr als 30 Jahren. Damals starteten die Umweltschutz­gruppe „The Bellona Foundation“ und die Popstars von „a­ha“ eine Initiative zur Abschaffung der Gebühren für Elektroautos, die 1990 eine Mehrheit fand. Seitdem gehörten immer mehr E­Fahrzeuge zum Straßenbild. Mittlerweile setzt das Land voll auf den nachhaltigen Antrieb: Ab 2025 sollen in Norwegen nur noch emis­sionsfreie Autos zugelassen werden.

Kein Wunder also, dass sich die norwegischen Kunden bereits heute mehrheitlich für E-Autos entscheiden: Fast 77.000 Elektrofahrzeuge wurden 2020 dort verkauft, was rund 54 Prozent aller neu zugelassenen Fahrzeuge entspricht – ohne die Plug-in-Hybride, mit denen der Anteil der elektrifizierten Autos sogar bei knapp 75 Prozent liegt. Auch in diesem Jahr setzt sich der Boom fort: Im März waren 56 Prozent aller verkauften Neuwagen Elektromodelle. Trotz seiner rund 5,4 Millionen Einwohner liegt Norwegen damit bei den Elektroautoverkäufen weltweit an vierter Stelle, und nirgendwo in Europa gibt es mehr Elektroautos pro Kopf.

Dank der hohen Nachfrage wird die Gesamtzahl der verkauften Elektroautos in Norwegen Ende 2021 bei etwa 400.000 liegen. Von der Elektro-Euphorie profitiert auch der Taycan: Er kam im Januar 2020 auf den norwegischen Markt, und bereits Anfang November 2020 konnte der tausendste Taycan-Kunde sein Fahrzeug in Empfang nehmen. Der Verkaufsstart des rein elektrischen Sportwagens sorgte dafür, dass sich die Porsche-Verkäufe in Norwegen gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum verdoppelten.

Dichtes Netz: Fahrer von E-Autos finden in Norwegen selbst auf dem Land genügend Ladestationen.

Perfekt für unterschiedlichste Bedingungen

Erling Henningstad hat seine Wahl keine Sekunde bereut und ist nach den ersten Monaten als Taycan-Besitzer rundum zufrieden. „Das Interieur des Autos hat Stil und fühlt sich solide an“, lobt er. „Und die Fahreigenschaften sind großartig: Mit seinem niedrigen Schwerpunkt ist der Taycan gut ausbalanciert und bietet volle Kontrolle, egal unter welchen Bedingungen.“ Besonders freut ihn, dass er viele Eigenschaften des elektrischen Sportwagens ganz nach seinem Geschmack, seiner Stimmung oder den aktuellen Umgebungsbedingungen verändern kann, zum Beispiel das Ansprechverhalten der Motoren, die Fahrwerkseinstellungen und die elektronische Stabilisierung. So kommt er mit den unterschiedlichsten Bedingungen bestens zurecht. „Der Taycan kann mit allem umgehen, von der Rennstrecke bis zur Schotterpiste“, fasst Henningstad seine bisherigen Erfahrungen zusammen.

Der souveräne Umgang mit Straßen aller Art ist in Norwegen besonders wichtig, denn fast alle Familien besitzen hier ein Wochenendhaus am Meer oder in den Bergen. Gefragt ist darum ein Auto, das auch mit Feldwegen gut zurechtkommt. Außerdem wünschen sich die Kunden ausreichend Platz für mehrere Passagiere samt Sportgerät. Das macht den neuen Porsche Taycan Cross Turismo besonders interessant für den norwegischen Markt. „Alles deutet darauf hin, dass er perfekt zu abenteuerlustigen Menschen wie mir passen wird, die Nebenstraßen und zusätzlichen Platz schätzen“, sagt Henningstad. „Ich gehe auch davon aus, dass er sich so hervorragend fährt, wie man es von einem Porsche erwartet. Und wenn er sich mit der erhöhten Fahrhöhe wirklich besser auf unebenen Straßen fährt, könnte mit dem Taycan Cross Turismo das perfekte Auto für mich in greifbare Nähe rücken.“

„Norwegen ist bei E-Mobilität vielen Ländern fünf Jahre voraus“

Was sind die spezifischen Anforderungen der Kunden in Norwegen?

Sie achten auf Top-Qualität und sind sehr Designaffin. Außerdem haben viele Norweger eine „Hytte“, ein kleines Haus, in den Bergen oder an einem Fjord. Dort verbringen sie fast jedes Wochenende. Sie wünschen sich Autos mit Allradantrieb, die genug Platz für die Familie und das Gepäck bieten. Und sie brauchen Fahrzeuge, die auch bei Minusgraden zuverlässig funktionieren.

Welche neue Zielgruppe könnte der Taycan Cross Turismo erschließen?

Er ist vor allem für Kunden mit hohem Platzbedarf interessant, zum Beispiel Familien mit Kindern. Die Presse ist sich jedenfalls sicher, dass er „Ein Traumauto“ und „Ein Porsche made for Norway“ ist – so lauten zumindest zwei von vielen aktuellen Schlagzeilen. Wir gehen davon aus, dass der Taycan Cross Turismo einen großen Marktanteil haben wird. Bis jetzt haben wir bereits mehr als 1.700 Interessenten und davon über 700 Bestellungen vorliegen. Ein guter Start!

Was können andere Länder vom E-Auto-Boom in Norwegen lernen?

Norwegen ist vielen Ländern etwa fünf Jahre voraus, und E-Mobilität ist dort völlig alltäglich. Fahrer von E-Autos profitieren neben der Unterstützung durch den Staat auch von anderen Vorteilen, etwa von einem reinen E-Auto-Parkhaus in Oslo. Reichweite ist ebenfalls kein Problem mehr, da alleine 2020 fast 1.000 neue Schnellladesäulen installiert wurden. So macht man E-Mobilität attraktiv und einfach für die Kunden. Das macht den entscheidenden Unterschied.

Das heißt, mit den richtigen Anreizen könnte es in einigen Jahren überall wie in Norwegen sein?

Grundsatzfragen zur E-Mobilität, Reichweitenängste, die Installation von Ladestationen zu Hause – all das ist in Norwegen kein Thema mehr. Man vertraut E-Autos voll und hat sie liebgewonnen. Während sie anfangs nur als Zweit- oder Drittfahrzeug genutzt wurden, sind sie heute zum „Daily Driver“ geworden. So könnte das in einigen Jahren tatsächlich auch bei uns aussehen, wenn die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Thomas May, Leiter Bereich Nordeuropa bei der Porsche AG
Im Hintergrund ist ein weißer Porsche Taycan in der Front-Ansicht zu sehen.

Vollelektrisch unterwegs mit dem Porsche Taycan.

Der erste vollelektrische Porsche vereint zeitloses Design mit zukunftsweisender Technologie und alltagstauglicher Reichweite.

Text erstmalig erschienen im Porsche Newsroom.