Auf dem Titelbild ist die Nahaufnahme einer Taycan Batteriezelle zu sehen.

BASF und Porsche entwickeln leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterien

Porsche Inside
Lesedauer: 8 min
25.08.2021

BASF wurde von der Cellforce Group, einem Joint Venture der Porsche AG und Customcells Itzehoe GmbH, als exklusiver Zellentwicklungspartner für ihre Lithium-Ionen-Batterien der nächsten Generation ausgewählt.

Auf der Visualisierung ist das Taycan Turbo S - 800V Bordnetz zu sehen.

Im Rahmen der Zusammenarbeit stellt BASF hochenergetische HEDTM NCM-Kathodenmaterialien für leistungsstarke Batteriezellen zur Verfügung, die ein schnelles Laden und eine hohe Energiedichte ermöglichen. Die Cellforce Group mit Sitz in Tübingen will die Hochleistungsbatterien herstellen. Die Produktionsanlage von Cellforce soll 2024 mit einer Anfangskapazität von mindestens 100 MWh pro Jahr in Betrieb gehen und Batterien für rund 1.000 Motorsport- und Hochleistungsfahrzeuge herstellen.

Als ein weltweit führender Anbieter von hochleistungsfähigen Kathodenmaterialien mit einem starken Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk ist BASF sehr gut positioniert, um gemeinsam mit Partnern einen Beitrag zu einer Kreislaufwirtschaft zu leisten. Mit ihren Produktionsanlagen für Vorprodukte für Kathodenmaterialien in Harjavalta, Finnland, und für Kathodenmaterialien in Schwarzheide, Brandenburg, wird BASF ab 2022 Batteriematerialien mit einer besonders positiven Nachhaltigkeitsbilanz anbieten können. Basis hierfür ist eine verantwortungsvolle und zuverlässige Rohstoffbeschaffung. BASF strebt dabei gleichzeitig einen besonders niedrigen CO₂-Fußabdruck entlang der Lieferkette an. Die Produktionsabfälle aus der zukünftigen Batterieproduktionsanlage der Cellforce Group werden in der BASF-Prototyp-Anlage für Batterie-Recycling in Schwarzheide recycelt, so wird der Kreislauf geschlossen. Lithium, Nickel, Kobalt und Mangan werden in einem hydrometallurgischen Prozess recycelt und wieder in den BASF-Produktionsprozess für Kathodenmaterialien eingebracht.

Michael Steiner, Vorstand der Forschung und Entwicklung bei der Porsche AG, spricht über das Thema der Nachhaltigkeit.
Michael Steiner, Vorstand Forschung und Entwicklung der Porsche AG

Nachhaltige Mobilität als gemeinsames Ziel

„Wir freuen uns, mit Porsche und der Cellforce Group bei der Entwicklung zukünftiger Hochleistungsbatterien für Elektrofahrzeuge zusammenzuarbeiten und auf unser gemeinsames Ziel einer nachhaltigen Mobilität hinzuarbeiten“, sagt Markus Kamieth, Mitglied des Vorstands der BASF SE. „Die Kathodenmaterialien von BASF werden dank unserer starken Forschungs- und Entwicklungskompetenz auf die spezifischen Bedürfnisse von Porsche zugeschnitten. Zudem werden sie dank unseres effizienten Herstellungsprozesses, des hohen Anteils an erneuerbaren Energien, der vorgelagerten Integration in die Schlüsselrohstoffe sowie der kurzen Transportwege entlang der Wertschöpfungskette einen besonders niedrigen CO₂-Ausstoß haben. Mit Batterie-Recycling können wir sicherstellen, dass wertvolle Materialien im Produktionskreislauf verbleiben und den CO₂-Fußabdruck unserer Kathodenmaterialien um voraussichtlich insgesamt bis zu 60 Prozent weiter reduzieren.“

„In 2030 soll Porsche über die gesamte Wertschöpfungskette und den Lebenszyklus der neu verkauften Fahrzeuge hinweg bilanziell CO₂-neutral sein. Ein niedriger CO₂-Footprint, Closed-Loop-Recycling und Nachhaltigkeit stehen insofern zunehmend im Vordergrund“, sagt Michael Steiner, Vorstand Forschung und Entwicklung der Porsche AG. „Die Zusammenarbeit mit BASF bot Potenzial für eine Win-Win-Situation für die Beteiligten. Europäische Quellen für die Materialien Nickel und Kobalt, die damit einhergehende Versorgungsicherheit und die kurzen Transportwege von Schwarzheide nach Baden-Württemberg waren alles wichtige Argumente für die Entscheidung zur Zusammenarbeit mit BASF. Die Batteriezellen – insbesondere die Kathodenmaterialien – stehen hier im Mittelpunkt der Überlegungen. Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit BASF eine umweltfreundliche Zelltechnologie zur Serienreife bringen.“

„Mit ihrer tiefgreifenden Kompetenz im Bereich der Kathodenmaterialien unterstützt uns BASF in einem Kernthema der Zellentwicklung,“ ergänzt Markus Gräf, Geschäftsführer der Cellforce Group. „Die Kathodenmaterialien zeigen von Beginn sehr hohe Zyklenstabilitäten und sind besonders gut schnellladefähig. Genau die Eigenschaften, die Cellforce gesucht hat. BASF bringt sich zudem mit großem Engagement ein, die Kathodenmaterialien auf die Anforderungen der nächsten Generation von Siliziumanoden anzupassen. Und auch im Produktionsbereich haben wir gemeinsam mit BASF ein Konzept ausgearbeitet, wie anfallende Produktionsabfälle in den verschiedenen Bereichen erfasst und dem Closed-Loop-Recycling wieder zugeführt werden können. Das spart Kosten und schont die Ressourcen sowie die Umwelt.“

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Nächster Schritt in der Elektro-Offensive: Porsche investiert eine hohe zweistellige Millionen-Summe in die neue Cellforce Group GmbH.

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Das Teaserbild zeigt eine Röntgenaufnahme des Porsche Taycan.

Text erstmalig erschienen im Porsche Newsroom.