Schweizer Porsche-Markenpokal
Ein neues Rennwagenmodell für die Titelentscheidung im GT3 Cup, ein neuer Juniorpilot und ein modifizierter Saisonkalender: Der Porsche Sports Cup Suisse (PSCS) startet mit vielversprechenden Aussichten in eine neue Saison. Der Auftakt findet vom 28. bis 30. April auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg statt. Bis Ende Oktober folgen fünf weitere Stationen in Frankreich und Italien. Neu im Kalender ist der Rundkurs am Porsche Experience Center Franciacorta in Bargnana (I) vom 8. bis 10. Juli. Als Organisator der markeninternen Veranstaltungsserie tritt erneut der Porsche Motorsport Club Suisse auf (PMSC). Der PMCS rechnet auch in diesem Jahr mit über 80 Sport- und Rennwagen im Fahrerlager.
„Die Rennstrecke gehört für Sportwagen von Porsche zum natürlichen Lebensraum“, so Michael Glinski, CEO Porsche Schweiz AG. „Der Schweizer Markenpokal ist gleichermassen professionell und familiär – eine Mischung, die viele Teilnehmende überaus schätzen.“ Wie zuvor setzt sich der eidgenössische Porsche-Markenpokal aus zwei Disziplinen zusammen: In der Porsche Sprint Challenge Suisse kämpfen reinrassige Rennwagen Tür an Tür um die Siege. Beim Gleichmässigkeits-Wettbewerb Porsche Drivers Competition Suisse (PDC) starten strassenbereifte Serienfahrzeuge. Es gewinnt, wer am genausten seine Referenzzeit reproduzieren kann.
Die Saison beginnt wie im Vorjahr auf dem Red Bull Ring in Spielberg und wird Ende Mai auf dem Circuit Paul Ricard unweit der französischen Riviera fortgesetzt. Neu zum Kalender zählt das Autodromo di Franciacorta in Bargnana nahe Brescia. Die 2,519 Kilometer lange Strecke in der norditalienischen Lombardei gehört zum dortigen Porsche Experience Center, das 2021 seinen Betrieb aufnahm. Dem Circuit Dijon-Prenois im französischen Burgund folgen mit dem Mugello Circuit und dem World Circuit Marco Simoncelli in Misano erneut zwei Stationen in Italien.
Die Porsche Sprint Challenge Suisse unterteilt sich in drei Gruppen: GT3 Cup, GT4 Clubsport und Open GT. Innerhalb der Gruppen wird nach Klassen gewertet. Die Klassen richten sich nach Generation und Spezifikation der Fahrzeuge. Sprintläufe tragen die Gruppen jeweils für sich aus, Langstreckenläufe hingegen bestreiten GT3 Cup, GT4 Clubsport und Open GT als gemeinsame Rennen – Punkte werden in sämtlichen Läufen nach Platzierungen innerhalb der Klassen vergeben.
Porsche Sprint Challenge Suisse: GT3 Cup
So viel steht bereits fest: Der nächste Champion des GT3 Cup fährt einen Porsche 911 GT3 Cup der neuen Generation 992. Bislang kam der nunmehr 510 PS starke Rennwagen vornehmlich in ausgewählten nationalen und regionalen Porsche Carrera Cup-Meisterschaften sowie im Porsche Mobil 1 Supercup zum Einsatz. Das neue Modell startet in der Klasse 1, die allein für die Vergabe des GT3 Cup-Titels gewertet wird. Auch der Meister selbst wird ein neuer sein: Titelverteidiger Alexander Fach geht nicht mehr an der Start. Der 19-Jährige aus Sattel macht den nächsten Schritt in seiner Karriere und steigt 2022 in den Porsche Carrera Cup Deutschland sowie in den Porsche Mobil 1 Supercup ein. Auch sein ärgster Rivale im PSCS unternimmt einen Aufstieg in den internationalen GT-Sport: Der gut sieben Jahre ältere Dominik Fischli startet auf einem Porsche 911 GT3 R im europäischen GT World Challenge Endurance Cup. Die beiden Schweizer Talente waren zuletzt von der Porsche Schweiz AG sowie vom Porsche Motorsport Club Suisse als Juniorfahrer im PSCS gefördert worden. Fach holte zweimal den Titel im GT3 Cup. Neuer Junior ist der 18-jährige Winterthurer Jasin Ferati. Er startet wie zuvor Alexander Fach für den Schwyzer Rennstall Fach Auto Tech.
Für das Vorgängerfahrzeug des neuen 911 GT3 Cup, die Generation 991.2 mit 485 PS, bleibt 2022 die Klasse 2 reserviert. Für den 911 GT3 Cup der Baujahre 2013 bis 2016 (991.1) steht fortan die Klasse 40 innerhalb der Open GT bereit.
Porsche Sprint Challenge Suisse: GT4 Clubsport
In der Gruppe GT4 Clubsport steht weiterhin der Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport im Mittelpunkt. Der Mittelmotorsportler mit 3,8 Liter grossem Sechszylinder und 425 PS tritt in zwei Wertungen an: Die Klasse 10 umfasst Fahrzeuge mit dem sogenannten MR-Paket der Porsche-Spezialisten von Manthey am Nürburgring. Das Paket bietet ein noch performanter abgestimmtes Fahrwerk und zahlreiche Leichtbauteile aus Carbon oder Biofaser-Verbundwerkstoffen. 718 Cayman GT4 Clubsport ohne MR-Paket werden in der Klasse 11 gewertet. Die Klasse 12 ergänzt die Gruppe um den Cayman GT4 Clubsport der Generation 981.
In der vergangenen Saison konnte sich Laurent Misbach mit zwei hart erkämpften Laufsiegen den Titel in der Klasse 10 sichern. In der Klasse 11 kürte sich Patrick Schetty mit zwei ersten Plätzen zum Meister.
Porsche Sprint Challenge Suisse: Open GT
911 GT3 R, der moderne Porsche 935, ältere Generationen des 911 GT3 Cup oder die aktuelle Ausführung mit ABS und Traktionskontrolle: Die Gruppe Open GT bietet vielen weiteren Rennwagen des Stuttgarter Sportwagenherstellers eine kompetitive Heimat. Auch hier sorgt eine Aufteilung in Klassen für Chancengleichheit.
Porsche Sprint Challenge Suisse: das Format
Die Rennwochenenden umfassen bis zu zehn Trainingssitzungen und ein Qualifying, das über die Startaufstellung des gut halbstündigen Sprintrennens entscheidet. An Doppelsprint-Wochenenden finden zwei Läufe statt, die Startaufstellung ergibt sich aus dem Resultat des ersten Laufs. Die 100-Meilen-Endurance-Rennen (161 Kilometer) beinhalten einen Boxenstopp – ein Fahrerwechsel ist möglich, aber nicht verpflichtend. Die Startreihenfolge wird in einem separaten Qualifying ermittelt, da am 100-Meilen-Rennen Fahrzeuge aus allen Gruppen teilnehmen. Das saisonabschliessende Nachtrennen in Misano zählt nicht zur Meisterschaft.
Der Punkteschlüssel der Porsche Sprint Challenge Suisse aus dem Vorjahr bleibt unverändert: Der Sieger erhält 25 Zähler, der Zweite 20, der Dritte 16 und so weiter bis zum Fünfzehnten, der – ebenso wie alle weiteren Gewerteten – einen Punkt auf sein Konto buchen kann. Die drei Erstplatzierten im Qualifying und die drei Fahrer mit den schnellsten Rennrunden dürfen sich zudem über drei, zwei oder einen Zusatzpunkt freuen. Profis mit einem der offiziellen FIA-Prädikate Silber, Gold und Platin stehen keine Punkte zu. Sie können als jeweils zweiter Pilot in einem Endurance-Rennen zum Einsatz kommen.
Porsche Drivers Competition Suisse (PDC)
Die Porsche Drivers Competition Suisse kombiniert viel Rundstrecken-Fahrspass mit höchster Präzision: Bei diesem Wettbewerb kommt es auf konstante statt auf schnellste Rundenzeiten an – im Hundertstelsekunden-Bereich. Startberechtigt sind Teilnehmende mit Strassensportwagen von Porsche. Neu in der Saison 2022: Neben einem Qualifying und einem Wertungslauf über zehn Runden kommt ab sofort eine zweite Session über die halbe Distanz hinzu. Aus allen gezählten Umläufen wird eine Durchschnittszeit für die Wertung errechnet. Die Punktevergabe gleicht dem Schema der Porsche Sprint Challenge Suisse. Es stehen zwei Streichergebnisse zur Verfügung. Im Vorjahr sicherte sich Nicolas Garski den Titel (Porsche 911 GT3).
„Die vergangenen beiden Jahre waren mit vielen Herausforderungen verbunden, dennoch konnten wir den Porsche Sports Cup Suisse erfolgreich ausrichten“, so Richard Feller, Präsident des Porsche Motorsport Club Suisse. „In der neuen Saison möchten wir bestmöglich zur Normalität zurückfinden, sodass wir uns alle rein auf den Sport konzentrieren können. Die Saison wird unter Garantie spannend: Einerseits rückt der neue 911 GT3 Cup nach seinen Gastauftritten im Vorjahr nun in die erste Reihe. Darüber hinaus ist das Titelrennen weit offen. Wir freuen uns auf leidenschaftlichen Motorsport auf hohem Niveau und viel Fahrspass mit den Sport- und Rennwagen von Porsche.“