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Porsche Sports Cup Suisse, Förderpilot Jasin Ferati entscheidet Titelduell für sich, Rennbericht
Sechster und letzter Lauf des Porsche Sports Cup Suisse: Misano (Italien)

. Jasin Ferati hat seine Debütsaison im GT3 Cup der Porsche Sprint Challenge Suisse mit dem Gewinn der Meisterschaft gekrönt. Der 19-Jährige sicherte sich beim Saisonfinale auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli mit zwei Siegen, zwei schnellsten Rennrunden und der Bestzeit im Qualifying die maximal erreichbare Punktzahl. Der vom Porsche Motorsport Club Suisse und der Porsche Schweiz AG geförderte Winterthurer konnte den bisherigen Tabellenführer Jürg Aeberhard damit noch knapp auf Rang zwei verweisen. In der GT4 Clubsport-Gruppe hiessen die Sieger in der Klasse 10 für 718 Cayman GT4 Clubsport mit Manthey-Paket (MR) Renzo Kressig und „Gioga“. In der Klasse 11 für den Mittelmotor-Rennwagen ohne MR-Ausstattung fuhr der Porsche von Jens Richter und Andreas Greiling zweimal auf den ersten Platz. Philippe Menotti gewann mit seinem 911 GT3 R den ersten Lauf der Gruppe Open GT, im zweiten lag 911 GT3 Cup-Pilot Loïc Villiger vorn. Das abschliessende, zu keiner Meisterschaft mehr zählende Zweistunden-Langstrecken-Nachtrennen auf dem 4,226 Kilometer langen Adria-Kurs entschieden Patrick Dinkeldein und Profirennfahrer Marco Seefried am Steuer eines Porsche 911 GT3 R für sich. Rang zwei ging an Jasin Ferati und Alexander Fach, dem GT3 Cup-Titelgewinner der vergangenen beiden Jahre. Im Gleichmässigkeitswettbewerb der Porsche Drivers Competition setzte sich zuerst Marc Schöni und dann Virgil Keller durch.

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT3 Cup

Routinier und Tabellenführer Jürg Aeberhard oder Nachwuchsfahrer Jasin Ferati: Wer sichert sich den Titel im GT3 Cup der Porsche Sprint Challenge Suisse? Gerade einmal neun Zähler trennten die beiden vor dem Saisonfinale in Misano, insgesamt 59 Punkte standen bei den letzten beiden Rennen noch zur Disposition. Ferati legte stark vor: Der 19-Jährige entschied das Qualifying für sich und verwies seinen Rivalen um 0,513 Sekunden auf den zweiten Startplatz. Auch im 15-Runden-Sprint liess der Youngster mit dem rund 515 PS starken Porsche 911 GT3 Cup der Generation 992 nichts anbrennen: Er überliess seinem Kontrahenten nur auf den ersten Metern kurz den Vortritt und fuhr dann einen klaren Sieg heraus, schnellste Rennrunde inklusive. Damit lautete die Ausgangsposition vor dem letzten und entscheidenden Sprintlauf: Aeberhard 279 Punkte, Ferati 277.

Bereits die erste Runde deutete einen Krimi an: Obwohl Ferati von der Pole-Position startete, übernahm zunächst Aeberhard erneut die Führung. Diese Reihenfolge drehte der Förderpilot aber sofort wieder um, behielt seinen Verfolger allerdings stets im Nacken. Aber es sollte reichen: Im Ziel behauptete Ferati einen Vorsprung von 1,787 Sekunden und erhöhte seine Misano-Punkte-Ausbeute auf den Maximalwert 59. Damit sicherte er sich gleich in seinem Debütjahr im GT3 Cup den Meistertitel.

„An diesem Wochenende hat alles gepasst – vom Auto bis zum Team. Den Titel in meinem ersten Jahr zu holen, ist ein so schönes Gefühl. Ich bedanke mich bei allen, die mich unterstützt haben“, freut sich Jasin Ferati. „In beiden Rennen habe ich zunächst den Start verhauen, das war ein Riesenstress. Ich wusste aber, was ich zu tun hatte. Am Ende konnten wir doch alle Punkte mitnehmen.“

Ein spannendes Duell lieferten sich auch Gregor Burkard und Alexander Schwarzer: Bei ihnen ging es um den dritten Tabellenrang in der GT3 Cup-Gruppe. Burkard reiste mit 17 Punkten Vorsprung an, musste sich im ersten Lauf als Vierter jedoch hinter Schwarzer einordnen. Dieser nahm zudem zwei Extrazähler für Startplatz drei sowie die drittschnellste Rennrunde mit und zeigte sich auch von einer Fünfsekunden-Zeitstrafe wegen Missachtens der Streckenlimits unbeeindruckt. Im zweiten Sprintrennen wiederholte sich dieses Bild: Schwarzer fuhr unbedrängt auf Platz drei, während sich Burkard erst gegen Peter Hegglin durchsetzen und dann gegen Marc Arn verteidigen musste. Rang vier genügte dem 34-Jährigen aus dem Kanton Zug jedoch, um seine dritte Position in der GT3 Cup-Wertung zu verteidigen.

Porsche Sprint Challenge Suisse: GT4 Clubsport

Alexandre Mottet konnte es beim Saisonfinale im italienischen Misano entspannt angehen lassen: Dem Schweizer war der Titel in der Klasse 10 für die 425 PS starken Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport mit sogenanntem Manthey-Paket nicht mehr zu nehmen. So bestimmte denn auch Renzo Kressig das Geschehen im ersten Sprintrennen: Als Qualifying-Bester drehte er die schnellste Rennrunde und sicherte sich in der 15. und letzten Runde sogar den Gesamtsieg in dieser Gruppe, da er das ungleich stärkere, in der Klasse 19 startende RS-Modell von Paolo Locatelli noch um 0,468 Sekunden auf Platz zwei verweisen konnte. Mottet begnügte sich nach einer starken ersten Runde als Dritter mit Klassenrang zwei vor Markus Lietzau. Der Deutsche profitierte dabei von einer Zehnsekundenstrafe, die Pseudonym-Fahrer „Boga“ für das Missachten der Streckenbegrenzungen kassiert hatte.

Auch in der Klasse 11, reserviert für die 718 Cayman GT4 Clubsport ohne MR-Paket, standen die Meister bereits fest: Jens Richter – der sich auf dem Mittelmotor-Rennwagen mit der Startnummer 128 mit Andreas Greiling abwechselt – fuhr von der Pole-Position zu einem klaren Sieg vor Remo Stebler, der sich um 3,4 Sekunden gegen Pierre Hirschi durchsetzte. In der Klasse 12 gewann Arnaud Guilland mit dem knappen Vorsprung von 0,656 Sekunden gegen Cyrille Bagnoud. Beide traten mit Porsche Cayman GT4 Clubsport der Vorgängergeneration 981 gegeneinander an.

Lauf zwei wurde eine klare Beute der 500 PS starken 718 Cayman GT4 RS Clubsport. Paolo Locatelli konnte sich in der Startrunde gegen Marc Schöni durchsetzen, der den Klasse-10-Porsche von Renzo Kressig übernommen hatte. Von hinten nahte jedoch Valerio Presezzi, der sich im sechsten von 14 Umläufen an die Spitze setzte und die Führung hauchdünn verteidigte – auf der Ziellinie lag er um 0,309 Sekunden vorne. Den Sieg in der Klasse 10 sicherte sich „Gioga“ nach einer starken Aufholjagd, bei der er auch Alexandre Mottet überholen konnte. Der neue Meister musste zwei Runden vor Schluss aufgeben und wurde hinter Schöni, Stefan Chaligne und Daniel Gillioz noch als Sechster gewertet. Markus Lietzau und Patrick Hofmann waren bereits zur Halbzeit aus dem Rennen. Platz eins in der Klasse 11 ging an den 718 Cayman GT4 Clubsport mit der Startnummer 128, dieses Mal in der Hand von Andreas Greiling. Nur 0,380 Sekunden dahinter: Remo Stebler, der hierfür fünf Positionen aufholen musste und dabei auch zwei direkte Konkurrenten passieren konnte. Bei den Cayman GT4 Clubsport der Vorgängergeneration 781 gelang Cyrille Bagnoud die Revanche und der Klassensieg.

Zweistunden-Nachtrennen

Auch in diesem Jahr bildete in Misano das abschliessende zweistündige Langstreckenrennen bei Dunkelheit die Krönung der PSCS-Saison. Es hatte auf die Titelentscheidungen keinen Einfluss mehr, zog aber erneut viele Profifahrer an. In der Gesamtwertung dominierten nach 66 Runden Patrick Dinkeldein und Marco Seefried im Porsche 911 GT3 R. Platz zwei und der Sieg in der GT3 Cup-Klasse 1 ging an den frisch gekrönten Meister Jasin Ferati, der sich den Rennwagen mit Alexander Fach teilte, seinem Vorgänger im Schweizer Porsche-Förderprogramm. In der Wertung für den Porsche 911 GT3 Cup mit ABS lagen Jörg Dreisow und Manuel Lauck vorn. Als bestplatzierte Mittelmotor-Mannschaft erreichten Valerio Presezzi und Paolo Locatelli mit ihrem 718 Cayman GT4 RS Clubsport das Ziel auf dem 19. Rang. Jens Richter und Andreas Greiling wurden Einundzwanzigste und waren damit die Schnellsten am Steuer eines 718 Cayman GT4 Clubsport ohne Manthey-Paket. Sie lagen noch vor Sadamoto Takahashi, Alessandro Baccani und Simone Iaquinta, den Siegern unter den Fahrzeugen mit MR-Ausstattung.

Porsche Drivers Competition Suisse (PDC)

Bei den beiden Läufen der Porsche Drivers Competition Suisse (PDC) in Misano dominierten ungewohnte Namen die Spitze der Ergebnislisten. Einer der Gründe: Seriensieger Nicolas Garski, der als neuer und alter Meister bereits vor dem Finale feststand, verzichtete auf den Start. Damit setzte sich zunächst Porsche 911 GT3-Fahrer Marc Schöni bei dem ersten Gleichmässigkeitswettbewerb an die Spitze. Seine vier gewerteten Runden wichen lediglich um 0,4 Sekunden von seiner eigenen Durchschnittszeit ab. Platz zwei ging an Gabriel Piaget, Rang drei an Cepand Djamchidi. Beim zweiten Durchgang stand mit zehn Runden die doppelte Distanz auf dem Programm, von denen neun in die Wertung einflossen. Mit einer Schwankung von lediglich 1,56 Sekunden erwies sich Virgil Keller als konstantester Fahrer. Ihm folgten Djamchidi, Marius Hutmacher, Peter Meister und Robert Schwaller.

„Ich freue mich sehr über den Titelgewinn unseres Nachwuchsfahrers Jasin Ferati, der das Rennwochenende in Misano in der GT3 Cup-Wertung klar dominiert hat“, so Richard Feller, Leiter Porsche Sports Cup Suisse. „Jasin tritt damit in die Fussstapfen von Alexander Fach. Der Meister von 2020 und 2021 hat inzwischen den Sprung in den internationalen Motorsport geschafft und damit unterstrichen, dass die Porsche Sprint Challenge Suisse innerhalb der Porsche Motorsport-Pyramide eine wichtige Rolle spielt. Betonen möchte ich aber auch, dass ihm mit Jürg Aeberhard ein besonders starker und fairer Gegner gegenüberstand, der es ihm alles andere als leicht gemacht hat. Insgesamt können wir auf eine sehr erfolgreiche Saison des Porsche Sports Cup Suisse zurückblicken. Wir haben spannende Rennen und fairen Sport im Rahmen jener familiären Atmosphäre erlebt, die unsere Serie auszeichnet.“
Bildmaterial und weitere Informationen zum Porsche Sports Cup Suisse stehen unter newsroom.porsche.ch zur Verfügung.