Schwarm-Kreativität
Style
„Der Hauptunterschied zwischen einem
Die Stylisten der Marke in ihrem neuen Designzentrum in Weissach äußern sich ganz klar, wenn es um die ästhetische und funktionale Ausrichtung des Interieurs geht: Der
Die Konzeptstudie
Wie man sich bei
Der 911 ist die Referenz für alle Neuen
Das oberste Ziel ist in jedem Fall ein faszinierendes Fahrerlebnis. Die User Experience steht im Zentrum aller Arbeiten. Alles Forschen beginnt mit Blick auf die Historie. Anhand eines 911 T von 1973 beschreibt Designer Thorsten Klein jene Elemente, die den Innenraum eines
Teamarbeit: Bei der Bewertung der Ergebnisse spielt für Design-Chef Michael Mauer (rechts im Bild) das Bauchgefühl eine wichtige Rolle.
Nicht in Vergangenheit zu verharren, sondern die eigene Identität für die Zukunft weiterzuentwickeln. „Das ist unsere Aufgabe“, sagt Mauer. „Die Essenz zu bewahren und in eine Designsprache zu übersetzen, die in der Zukunft verstanden wird.“ Auch wer 2030 zum ersten Mal in einem
Ivo van Hulten leitet seit drei Jahren das Interieur-Design bei
Lösungen, die den Fahrspaß erhöhen
Nicht nur, wie Displays gestaltet werden, sondern auch, was darauf zu sehen ist, fällt in den Bereich des Interieur-Designs. Auf der Visitenkarte von Gantimur Meißner steht „Leiter UX/UI Design“, kein wirklich selbsterklärender Begriff. UX, eine aus dem Webdesign entlehnte Abkürzung, steht für User Experience, also für das, was man in und mit einem
User Experience:
Das neunköpfige Team von Meißner entwickelt Lösungen für mehr Fahrspaß. Ausgangspunkt ist immer die Frage: Wie sieht der Alltag des
Ist eine – meist mit einfachen Skizzen festgehaltene – Idee so gut, dass sie getestet werden soll, entsteht ein interaktiver Prototyp für die zweite Abkürzung, UI wie User Interface. Dabei arbeiten Konzeptentwickler, Gestalter, Ingenieure, Elektronikexperten, Programmierer und Modellbauer Hand in Hand. Sie sind fester Teil der Mannschaft von Michael Mauer in Weissach. Meißner hat einen hohen Anspruch: „Wir wollen der Ort sein, an dem Technik und Gestaltung zusammenfließen und zu einem perfekten Nutzererlebnis verschmelzen.“
Mit der Datenbrille Platz nehmen
Auch die Welt des Designs ist zunehmend digital geworden, doch am Anfang jedes neuen
Ist die große Linie klar, geht es für die Stilexperten zurück in die analoge Welt. Form und Funktion bestimmen das Innenraumambiente nicht allein. Erst Farben und Materialien ergeben das Gesamtbild. Doch was heißt das? Welche Materialien stehen nach dem Jahr 2020 für Sportlichkeit? Sind es klassische Hightechmaterialien wie Aluminium und Carbon oder natürliche Werkstoffe wie Holz oder Leder, deren Oberflächen im Lauf der Zeit altern dürfen? Patina, als Ausdruck von Modernität?
Für Daniela Milošević zählt die Haptik: Im digitalen Zeitalter gewinnen natürliche Materialien an Wichtigkeit.
Michael Mauer reizt diese spürbare, neue Unsicherheit beim Blick in die Zukunft. Alles ändert sich: „Für Kreative ist diese Beschleunigung im Wandel ein inspirierender Zustand.“ Das Designteam ist trainiert darin, Kommendes zu antizipieren, sich ins Morgen hineinzudenken. Und auch Mauer hat bei der Zusammenstellung des Teams vorausgedacht. Bereits vor Jahren. „Wir haben mehr Generalisten an Bord, um weiter zu denken“, sagt er, während seine rechte Hand – wie so oft – einen 911 zeichnet. Die Linie von morgen? „Vielleicht“, antwortet Mauer, lacht und faltet das Blatt Papier zusammen. Auch 2048, wenn die Automobilmarke
Seine Präferenz für eine bestimmte Variante begründet Mauer dann in der Regel mit dem Satz: „Dabei habe ich das beste Gefühl im Bauch.“ Ein Gefühl, das sich in der virtuellen Welt trotz immer realistischerer Darstellung nur ahnen lässt – daher bleibt handwerklich perfekter Modellbau das Medium, um die digitale Zukunft früh erlebbar zu machen.
Dieser Artikel erschien zuerst im Christophorus Magazin, Ausgabe 384, 05/2017.