Porsche - Die Durchstarter

Die Durchstarter

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Marco Seebach

Beim Porsche Sports Cup können auch Einsteiger ihr Können zeigen. 2019 gelang das Marco Seebach mit seinem Team – unter außergewöhnlichen Umständen.

Wenn ich einen Helm trage, bin ich in einem anderen Modus“ – damit bringt der Logistik-Unternehmer Marco Seebach am deutlichsten auf den Punkt, weshalb er leidenschaftlich gern am Steuer eines Rennwagens sitzt. Doch der Reihe nach: Dass der heute 39-Jährige aus dem hessischen Kefenrod schon als Vierjähriger sein Talent beim Kart-Fahren entdeckte, hat er seinem Vater zu verdanken. „Er hat mit mir unzählige Motorsportveranstaltungen besucht“, sagt Seebach, dessen Begeisterung zu einem ehrgeizigen Wunsch führte: „Ich wollte unbedingt Profi-Rennfahrer werden.“ Das mit dem Profi klappte zwar nicht – „beruflich habe ich mich auf anderen Feldern weiterentwickelt“, erzählt Seebach –, aber seine Liebe zu Sportwagen lebt er trotzdem intensiv aus.

Erster eigener Porsche war ein 997

Während der Vater eher für Ferrari schwärmt, schlägt das Herz von Marco Seebach für die Marke Porsche: „Für mich waren Porsche und vor allem der 911 schon immer etwas Besonderes. Das Design der Fahrzeuge hat einen hohen Wiedererkennungswert und strahlt ein gewisses Understatement aus. Das gefällt mir, ich selbst bin nämlich auch nicht so der extrovertierte Typ.“ 2010 legte sich Marco Seebach seinen ersten eigenen Porsche zu: einen weißen 997 mit goldbronzefarbenen Felgen. „Der Wagen sollte optisch einen Motorsport-Touch wie die 993 Carrera Cup Fahrzeuge haben. Damals war mir das sehr wichtig“, sagt er und lacht. Seebach fuhr seinen 997 nicht nur im Alltag, sondern auch bei Motorsport-Ausflügen, etwa auf der Nordschleife. „Ich sehe mich weniger als Porsche Sammler denn als Porsche Fahrer. Das heißt, die Fahrzeuge sollen bewegt werden.“ Trotzdem stehen mittlerweile acht Porsche Sportwagen sowie ein Porsche Traktor AP18 in seiner Garage. Und sein Archiv mit Pokalen, Eintrittskarten zu Motorsportevents oder Modellautos wächst stetig.

Den Porsche Sports Cup (PSC) entdeckte er 2016. „Ich habe im Internet Bilder von der Veranstaltung gesehen. Da war es um mich geschehen.“ Ende 2017 erfolgte der erste Gaststart von Marco Seebach in der PZ Trophy, einer Gleichmäßigkeitsserie für straßenzugelassene Porsche Fahrzeuge beim PSC. An den Start ging er mit einem 981 Cayman GT4: „Ich fuhr damit ganz gute Zeiten, obwohl es bei dieser Serie ja gar nicht auf Schnelligkeit ankommt.“ 2019 kam der Durchbruch: Marco Seebach kaufte im Februar einen 991 GT3, den er für den Start im DL2-Team beim Porsche Sports Cup vorbereitete. Es folgte eine aufregende Woche: „An einem Dienstag war der GT3 fertig, bereits am Donnerstag fuhren wir damit zum Hockenheimring. Es gab deshalb fast kein Training für mich.“ Der Freitag sei dann ein „ernüchternder Tag“ gewesen, es lief noch nicht richtig rund. Am Samstag, beim Qualifying, regnete es. Gut für Seebach: „Mit Regen war ich schon damals auf der Kartbahn gut klargekommen.“ Er startete durch – und holte sich an jenem Wochenende den Sieg.

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Neue Freundschaften

„Das war eine krasse Geschichte“, erinnert er sich an den Moment auf dem Podest. „Die ganze Arbeit nach Feierabend, die viele Zeit, die mein Team und ich auch an den Wochenenden in den Aufbau des Fahrzeugs investiert hatten – das alles zahlte sich aus. Ich habe durch diesen Erfolg so viel Energie getankt.“ Neue Freundschaften unter Gleichgesinnten waren entstanden: „Im Fahrerlager war mein Name plötzlich bekannt, ich war ja sozusagen aus dem Nichts aufs Podium gefahren. Das hat uns auch sehr stolz auf unseren Technik-Erfolg als Team gemacht.“

Vorerst setzt Marco Seebach als Rennfahrer aus. Stattdessen kümmert er sich als Teamchef mit seiner zweiten Firma Seebach Fahrzeugtechnik GmbH um den Aufbau einer PSC-Crew: „Wir konnten vier Fahrer gewinnen, deren Fahrzeuge wir nun auch technisch betreuen.“ Seine eigenen Ambitionen im Motorsport verliert er dennoch nicht aus dem Blick. Er hat bereits konkrete Pläne: „Meine persönlichen Highlights für die Zukunft wären eine Teilnahme am Porsche Carrera Cup und beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring.“ Und weil für Marco Seebach mit einem Porsche Cayman der Erfolg als Rennpilot beim Porsche Sports Cup begann, hat er eines von 100 Exemplaren des 718 Cayman GT4 Sports Cup Edition erworben – ein limitiertes Jubiläumsmodell, das aus Anlass des 15-jährigen Bestehens der Kunden- und Clubsportserie 2019 aufgelegt worden war und Anfang April dieses Jahres ausgeliefert wurde. Seebach: „Das ist das erste Mal, dass Porsche ein Sondermodell nach einem Event benannt hat. Mit dem PSC verbinde ich viele positive Erinnerungen, nicht nur wegen meines Titelgewinns. Deshalb freue ich mich sehr über dieses Fahrzeug.“

Text Andrea Weller
Fotos Gruppe C GmbH

Porsche Sports Cup (PSC)

Die Club- und Kundensportserie Porsche Sports Cup (PSC) startete im Jahr 2005 mit rund 60 Teilnehmern. Heute sind mehr als 200 Teilnehmer pro Rennwochenende gemeldet. Der PSC ist ein offener Wettbewerb für Einsteiger ebenso wie für erfahrene Motorsportler mit oder ohne Rennlizenz. Die Leidenschaft für Motorsport kann auch als Familie ausgelebt werden – in Teams, bei denen beispielsweise Vater und Tochter, Geschwister oder Ehepaare gemeinsam an den Start gehen. Möglich ist die Teilnahme mit straßenzugelassenen sowie mit für den Rennsport modifizierten Porsche Fahrzeugen.

Weitere Informationen unter www.porschesportscup.de.