Porsche - Stil

Stil

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Steve McQueen:
Er liebte Jeans, hasste Smokings und nahm lieber an Motorradrennen teil als an Castings: Steve McQueen. Der Schauspieler und Rennfahrer besaß jede Menge Porsche, holte sich sogar einen zurück, der über Umwege an einen Sammler verkauft worden war. Er liebte Porsche, weil die Marke seiner Jagd nach dem Lebendigsein und dem Wachsein entgegenkam.

Auch nach der digitalen Revolution werden Sportwagen von Porsche noch immer Ausdruck eines speziellen Lebensgefühls sein. Über die Unsterblichkeit der Individualität und den Luxus des Selberfahrens.

Es war Bill Hickman, Stuntman und Driving-Coach von James Dean, der dem Porsche 550 Spyder des Stars seinen Namen gab: „Little Bastard“. Obwohl Dean in nur drei Spielfilmen zu sehen ist, wurde der sensible und scheue Darsteller schnell zum Jugendidol und zur Kultfigur Hollywoods. Er galt als jüngerer und dynamischerer Marlon Brando, der – als Symbol des stillen Aufbegehrens – die Wut vieler Jugendlicher repräsentierte. Jenseits seines Leinwandimages war er von seinen Autos besessen. Vor allem von „Little Bastard“, mit dem er am 30. September 1955 an einer Kreuzung bei Cholame in Kalifornien tödlich verunglückte.

Dean stand für eine neue Art von Leben, für eine Haltung, die mit den steifen 1950er-Jahren nichts mehr zu tun hatte. Er suchte nach Freiheit, nach Auflehnung, doch ohne jede Aggression. So entstand um ihn herum eine ungewöhnliche, nie ganz fassbare Aura. Eine Coolness, eine Eleganz, die wenige seiner Zeitgenossen ausstrahlten.

Dean war schon vor dem Kauf des 550 Spyder einer der wenigen Porsche-Fahrer in den USA. Mit seinem 356, einem 1500 Super Speedster, hatte er an Rennen teilgenommen. Den tauschte er gegen den Spyder und zahlte 7.000 Dollar drauf. Er ließ den Wagen von George Barris bearbeiten, dem Autodesigner, der später viele berühmte Hollywood-Autos gestalten sollte, das Batmobil etwa oder K.I.T.T. aus der TV-Kultserie Knight Rider. Das Tragische: Nur wenige Tage nach dem Erwerb des 550 Spyder war Dean Geschichte. Dennoch bleibt er unvergessen. Dean in seinem Porsche, das war und ist ein Item, eine Einstellung, ein Stil.

In den 1970er-Jahren wurde Steve McQueen zur Porsche-Ikone. Natürlich auf die ihm eigene Art: Intuitionsgesteuert, nicht gezielt, sondern eher, weil der Porsche 911 in sein Leben passte. „Mister Cool“ besaß unter anderem einen schiefergrauen 911 S. Porsche kam seiner Jagd nach Lebendigsein und Wachsein entgegen. Mit einem typischen Hollywood-Lifestyle passte das nicht zusammen. McQueen interessierte sich nicht für die Konventionen des Filmgeschäfts. Er gab kaum Interviews, verabscheute Partys, hasste Smokings und trat lieber bei Motorradrennen als bei Castings an. Auch um Komfort, um einen Puffer zum Leben, ging es ihm nicht. Also wählte er einen Porsche 911, um sich mit Geschwindigkeit durch sein Leben zu bewegen. „Rennen heißt für uns Leben. Die Zeit, die zwischen den Rennen liegt, heißt Warten“, sagt er im Film Le Mans.

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Kate Moss:
Sie ist unabhängig, stilbewusst, mutig und nicht weniger abenteuerlustig als ein Mann: Kate Moss, das Supermodel der 1990er-Jahre. Zu ihrem 40. Geburtstag bekam sie im Jahr 2014 von Freunden einen Strauß roter Rosen, der so groß war, dass er von zwei Personen getragen werden musste, silberfarbene Sternluftballons – und einen schwarzen 911 geschenkt.

Ein Held mit Schwächen

Unter den größten Porsche-Enthusiasten sind nicht selten Menschen mit dem Wunsch nach Grenzüberschreitung, die bei dieser Überschreitung elegant aussehen möchten. Und das sind längst nicht nur Männer. Designerin Jil Sander, Erfinderin eines revolutionär coolen Looks für Frauen, fuhr in den 1980er-Jahren Porsche, Tennis-Queen Martina Navratilova ebenso. Und natürlich Kate Moss, das Supermodel der 1990er-Jahre. Zu ihrem 40. Geburtstag schenkten ihr Freunde einen schwarzen Porsche 911. Sie wussten von ihrer Schwäche für Rock-’n’-Roll-Stars und ihrem oft ungezügelten Lebensstil. Und sie wussten, dass Moss in einem Porsche genauso aussehen wollte. Sie war das perfekte Abbild eines neuen Frauentyps: unabhängig, stilbewusst und nicht weniger abenteuerlustig als ein Mann. Sie nahm den 911 lässig gekleidet entgegen, in schwarzen Skinny-Jeans, schwarzen Wildlederboots und schwarzer Lederjacke.

Die 2000er-Jahre definierten eine neue Art Mann am Lenkrad. Wir müssen nur den Namen Hank Moody alias David Duchovny nennen, der in der US-Serie Californication mit seinem einäugigen Porsche 911 Cabriolet durch die Straßen von Los Angeles fährt. Und wieder ist sie da, die Verschmelzung eines Fahrers mit seinem Fahrzeug. Der Porsche 911 ähnelt in der Serie seinem Besitzer Hank. Er ist genau wie dieser ein wenig angeschlagen, ramponiert, und trotzdem sieht er auch ungewaschen noch gut aus. Er hat Seele und Herz wie Moody. Und selbst wenn Moody in zerrissenen Jeans und ein wenig zerzaust durch Venice läuft, sehen wir in ihm einen neuen Helden. Einen Helden, der seine eigenen Schwächen kennt und sie nicht verleugnet.

Obsession als Antrieb

Mit Porsche-Sammler Magnus Walker ist es ganz ähnlich. Mit seinen Rastalocken und dem langen Bart sieht er aus wie der Gegenentwurf zu vielen anderen Porsche-Besitzern. Als Student wanderte der gebürtige Brite mit ein paar Dollar in der Tasche nach Los Angeles aus und machte sein Vermögen mit dem Customizing von Kleidung. Irgendwann bastelte er in seiner Werkstatt an Elfern herum, die Sache war wie Walker selbst: strictly underground. Und doch machte sie ihn zu einem Popstar der Porsche-Sammler. Warum? Weil er nicht nur viele Porsche besitzt, sondern auch, weil sein Antrieb Obsession ist.

Schauspieler Patrick Dempsey, der einige Rennen auf Porsche fuhr, gehört zu den Philosophen, wenn es um seine Porsche-Sammlung geht: „Die Anziehung ist groß für mich, weil der Porsche zu gleichen Teilen männliche wie weibliche Energien hat. Außerdem finde ich, dass wir es bei Porsche mit klassischer Moderne zu tun haben. Frank Lloyd Wright hat damals den ersten Porsche-Shop in den USA entworfen.“

Diese Idee einer immer wieder neu erdachten klassischen Moderne per Porsche beschäftigt auch Aficionado und Künstler Richard Phillips. In den Hamptons sah er, wie ein Musiker ein Aufnahmestudio in seinen Porsche einbaute: „Ich dachte mir, das ist genial! Fahren und über Kunst nachzudenken, das ist wie Malen im Kopf.“ Und es ist noch mehr als das. Für Phillips ist sein Sportwagen – ein Porsche 911 Turbo in Grandprixweiß – eine ästhetische Erscheinung, die Grundlage des täglichen Lebens eines Künstlers.

Für Tennisstar Maria Sharapova ist der 911 mehr als das. Er gibt ihr das Gefühl, eine moderne Feministin zu sein. „Es geht ein bisschen darum, wild zu sein, eine Frau zu sein und Macht zu besitzen. Es ist ein gutes Gefühl.“ Ein Gefühl, das viele Porsche-Enthusiasten kennen: Porsche als Idee von einem Leben, wie kein anderer es führt.

Dieses Lebensgefühl hat auch etwas mit dem Luxus des Selberfahrens zu tun, der bei Porsche erhalten bleiben soll. Ein Porsche ohne Lenkrad? „Ein Porsche wird immer ein Fahrzeug sein, das man selbst fahren möchte und selbst fahren kann“, sagt Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Porsche AG und Vorstand für Finanzen und IT. „Das Selberfahren wird bei Porsche hoffentlich noch lange am wichtigsten bleiben. Ein Porsche-Sportwagen wird eines der letzten Automobile mit Lenkrad sein.“

Vielleicht ist es genau das, was Porsche in Zukunft zusätzlich von anderen Autoherstellern abhebt: die Exklusivität des Selberfahrens. Das Lenkrad als neue Definition von Luxus.

Für Individualisten

Bereits seit mehr als 30 Jahren werden in der Porsche Exclusive Manufaktur Fahrzeuge mit viel Liebe zum Detail veredelt und individuelle Kundenwünsche erfüllt. Im Zeitalter der Digitalisierung und sich schnell wandelnder Technik wird der Trend zur Individualisierung in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Aktuell ist eine Tendenz in Richtung historisch angelehntes Design erkennbar: Viele Kunden möchten ein modernes Fahrzeug in der Optik ihres „alten“ 911 oder einer Ikone aus der Vergangenheit.
Mehr Informationen: porsche.com/exclusive-manufaktur

Text Anne Philippi
Fotos William Claxton/COURTESY, David Sims/TRUNK ARCHIVE